Geschichte des Vereins

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In unserem Ort Großpösna kann man auf eine lange Spielleutetradition zurückblicken. Ab dem Jahr 1925 existierte im Arbeitersportverein Großpösna ein Spielmannszug zur Unterstützung der Turnerschaft. Dieser wurde mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 verboten und aufgelöst. Nach dem 2. Weltkrieg gründeten heimgekehrte Soldaten und aktive Sportler unserer Gemeinde 1950 die Schalmeienkapelle Großpösna. Die langsam einsetzende wirtschaftliche Stabilisierung in der jungen DDR sowie die bestehende Musikinstrumente Industrie im Vogtland schafften dazu die notwendigen Voraussetzungen. In den ersten Jahren ihrer Existenz wurden anlässlich politischer Feiertage überwiegend Kampflieder in der Thälmann`schen Tradition des Rot-Front-Kämpferbundes bei Umzügen und Demonstrationen gespielt. Aber auch Kinder- und Siedlungsfeste, Hochzeiten, Feuerwehrvergnügen, Geburtstage u.a. hat die Schalmeienkapelle musikalisch mit Walzer und Polka mitgestaltet. In Leipzig und dem Umland waren eine Vielzahl von Schalmeienkapellen gegründet worden. Dadurch hatten die Großpösnaer Schalmeien ihre Auftritte in unserer Gemeinde und den umliegenden Dörfern und trug regionalen Charakter. Der erste Träger war die Ortsgruppe des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). In der Zeit von 1953 bis 1958 bestand an der Grundschule Großpösna ein Pionier und FDJ- Fanfarenzug. Ungelöste Leitungsprobleme innerhalb dieses kleinen Kollektivs (Schulabgänge der 8. Klassen), keinerlei Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung, geringe Unterstützung sowohl durch die Schulleitung - aber auch der FDJ-Ortsleitung, führte zu dessen Auflösung. Anlässlich des Fahnenappells zum Schuljahresende 1958 erfolgte der letzte Auftritt. Der Schalmeienkapelle gelang es, die nun "herrenlosen" Kinder und Jugendliche aufzunehmen und in den Spielbetrieb einzugliedern. Damit wurde ein erster notwendige Generationswechsel vollzogen. Viele der gealterten Spieler hatten aus Gesundheitsgründen (Kriegsteilnehmer) und fehlendem Interesse ihren Austritt erklärt. Gleichzeitig erfolgte der Beitritt zur Demokratischen Sportbewegung. In der einheimischen BSG "Traktor" Großpösna gründete sich die Sektion "Spielleute/ Schalmeien". Als erster Leiter wurde der Sportfreund Herbert Müller gewählt. Die bis dahin oftmals gewechselte Trägerschaft durch verschiedene VEB Betriebe gehörte damit der Vergangenheit an. Für die Großpösnaer begann damit eine lange erfolgreiche Strecke im DTSB der DDR, die erst durch die Deutsche Wiedervereinigung, und der damit verbundenen Auflösung der bekannten Strukturen des MSV in Vatterode, im Dezember 1990, endete.

Bereits im Mai 1960 wartete ein erster großer Auftritt auf die Großpösnaer "Traktorschalmeien". Gemeinsam mit der Schalmeienkapelle der BSG "Motor" Gohlis Nord (Leipzig) traten wir unter Leitung des legendären Stabführer, Sportfreund Erich Löffler, im Zentralstadion auf. Leipzig war der Ort der 11. Etappe der 13. Internationalen Friedensfahrt. Zu jener Zeit stand als Schalmeienliteratur lediglich das grüne Heft von Werner Thiel (Verlag VEB Friedrich Hofmeister, Leipzig) zur Verfügung. Zu jener Zeit hatten die jungen Spieler schon viel geübt. Allerdings beherrschten sie trotz großer Anstrengung in der kurzen Zeit lediglich drei Märsche: "Kameradschaftsmarsch", "Die Arbeitsmänner" und "Wann wir schreiten Seit an Seit". Also einigten sich beide Kapellen auf den Kameradschaftsmarsch. Dieser Auftritt war ein eindrucksvolles Erlebnis für alle Beteiligten. Aus dem Osttunnel kommend marschierten wir mit etwa 45 Aktiven eine gesamte Stadionrunde auf der 400m Aschenbahn. Dabei wurde der Marsch solange wiederholt, bis wir dann wieder im Osttunnel verschwanden. Das neu erbaute und vor vier Jahren eingeweihte Zentralstadion war mit weit über 100 000 Zuschauern gefüllt. Bei jedem Block, den wir passierten, brandete Beifall auf, den wir aber auf Grund der gewaltigen Ausmaße des Stadions nur entfernt wahrnahmen. An andere Gestaltungsmöglichkeiten der Sportmusiker des DTSB war zu jener Zeit noch nicht zu denken. Es begann eine lange und erfolgreiche Wegstrecke im DTSB.
Ab dem Jahr 1961 beginnend traten die Schalmeienspieler unseres Ortes auch außerhalb der Region auf, so in Schwerin, Dessau, Luckenau, Plauen, im Rödertal, Kamsdorf und beim Deutschlandtreffen 1964 in Berlin. Die jährlichen Höhepunkte waren die Meisterschaften des Bezirksfachausschuss Spielleute Leipzig und die DDR-Bestenermittlungen der in der Zentralen Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB zusammengeschlossenen Schalmeien. Die "Traktor"-Kapelle Großpösna wurde in das gebildete Zentrale Schalmeienorchester berufen und gestaltete viele gesellschaftliche Höhepunkte mit. Zu nennen sind die X. Weltfestspiele 1973 in Berlin und die unzähligen Leipziger Turn- und Sportfeste. Auch in der Gemeinde gab es vielseitige musikalische Aktivitäten. Im Mai 1967 fand das erste Schalmeientreffen mit fünf Kapellen in Großpösna statt. Im Jahr 1985 kam es zum II. Spielleutetreffen des Bezirksfachausschusses in unserem Ort und 1987 trafen sich die Musikzüge des Kreisfachausschusses Leipzig-Land zum III. Spielleutetreffen in Großpösna. Mit der politischen Wende und dem daraus resultierenden Beitritt der fünf Neuen Länder zur Bundesrepublik Deutschland fand die erfolgreiche Arbeit in der DDR-Sportbewegung 1990 ein Ende. In allen Bereichen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens entstanden neue Bedingungen. Auch in Großpösna wurden die Menschen vor Probleme gestellt. Die BSG "Traktor" löste sich auf und die einzelnen Sektionen waren plötzlich auf sich gestellt. In dieser Situation gründete sich am 22. September 1990 in Zwickau der Landes Musik- und Spielleute Verband im LSB Sachsen. Die Schalmeienkapelle Großpösna gehörte mit der Registriernummer 011 zu den Gründungsmitgliedern.

Bereits im November 1990 kam es zu ersten persönlichen Kontakten zwischen den Spielleuten aus Ost und West, in die auch die Schalmeienkapelle Großpösna mit einbezogen wurde. Bekanntlicher weise vollzog sich am 03. Oktober 1990 durch den Beitritt der "Fünf Neuen Bundesländer" (FNL) zur BRD die Staatliche deutsche Wiedervereinigung. Bereits am 01. Juni desselben Jahres wurde in der DDR die Deutsche Mark (DM) als Zahlungsmittel eingeführt. (Nur im ehemaligen Geltungsbereich der Mark der DDR behielten die Münzen bis zu 50 Pfennige ihre Gültigkeit. Es standen noch nicht genügend "Westpfennige" zur Verfügung). Damit waren erste Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit gegeben und die Bundesdeutschen Vertreter suchten auch sofort den Kontakt. Für das Wochenende 15./16. Dezember 1990 hatte der Bundesobmann für Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Turnerbund, Fachgebiet Musik- und Spielmannswesen, Herr Wilhelm Wartemann, zu einer Zusammenkunft in die Bundesmusikschule des Turnerbundes nach Alt Gandersheim (Westharz, Bundesland Niedersachsen) eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Sportfreund Bernd Schenke, verantwortlicher Redakteur des "tambors", der Zeittmg der ehemaligen Spielleute im DTSB der DDR, wurden bisherige aktive ostdeutsche Korrespondenten ermittelt und eingeladen. Das alles klingt zwar recht einfach, war aber in der wilden "Wendezeit" durchaus mit Problemen behaftet. Die genannte Sportfreunde aus den FNL sollten eine Delegierung von den jeweiligen Landesfachverbänden der Spielleute vorweisen. Allerdings bestanden diese Strukturen nach Auflösung des MSV im DTSB nicht mehr bzw. auch noch nicht wieder. Nur einige wenige ostdeutsche Spielleute hatte demzufolge Ihre Zusage bekundet. Letztlich haben sich die westdeutschen Vertreter in einem Rundschreiben noch einmal an 15 genannte Sportfreunde aus der ehemaligen DDR gewandt. Um eine rege Beteiligung zu garantieren, könne jeder Interessierte nach Alt Gandersheim kommen. Nur die Fahrkosten müssten von den Teilnehmern selber getragen werden. Als erstes Schalmeienmitglied des neuen Großpösnaer Vereins war es der Sportfreund Olaf Dahlbock, der sich zu so einer Fahrt aufmachte. Obwohl inzwischen ideologische Dinge keine Rolle mehr spielten war es eine Fahrt zum ehemaligen "Klassengegner". Außerdem herrschten zu jener Zeit katastrophale Verkehrsbedingungen. Eine deutsch-deutsche Infrastruktur im eigentlichen Sinne gab es ja bis zur Wende nicht. Auch waren die Straßen an diesem Tag im Dezember bis zur ehemaligen Zonengrenze völlig vereist. Im Osten bestand zu jener Zeit kein Winterdienst. So dauerte die Fahrt von Großpösna bis nach Alt Gandersheim von Morgens 5 Uhr bis etwa 15 Uhr. Die drei Freunde vom Fanfarenzug Zwickau, mit Uwe Warkotsch an der Spitze, erreichten die Bundesmusikschule erst am Abend gegen 20 Uhr. Letztlich kamen an diesem Wochenende 8 Ossis zusammen. Mit Harald Mösch vom FZ Markkleeberg waren es immerhin 5 Vertreter vom Landesfachverband Sachsen, die den Weg in den Westharz gefunden hatten. Entschuldigt hatten sich unter anderen die Sportfreunde Dieter Frackowiak, Bernd Schenke und Günter Schlae?te. Besprochen wurde eine zukünftige Mitarbeit der ostdeutschen Spielleuteverbände an der Pressearbeit des "TURNERMUSIKERS", der Zeitschrift der westdeutschen Spielleute. Gleichzeitig wurde über die Berichterstattung dieses Treffens in der Ausgabe 1/91 beraten. Bald stellte sich allerdings heraus, dass von maßgeblichen Verantwortungsträgern des Spielleutewesens der Bundesrepublik ein anderer Weg als hier im Osten favorisiert wurde. Die Wünsche, Ideen und historischen Erfahrungen der Vereine aus dem ehemaligen DTSB spielten keine Rolle. Letztlich muss man davon ausgehen, dass die heutigen Organisationsformen der Ostdeutschen Spielleute in den jeweiligen Turnerbünden ihrer Länder, Ausdruck der schon damaligen im Westen getroffenen Überlegungen geschuldet sind. Lediglich wir hier in Sachsen haben mit unserem Landesfachverband, dem Landes Musik- und Spielleutesportverband im LDB Sachsen, den damals nach der Wende eingeschlagenen Weg nicht verlassen. Davon unbeeindruckt entwickelte sich zunächst die Bundesmusikschule in der nun kommenden Zeit zu einer Begegnungsstätte auch der Schalmeienspieler aus Großpösna. Unzählige Führungskonferenzen und Lehrgänge wurden besucht und viele unserer Vereinsmitglieder haben Alt Gandersheim erlebt. Allerdings wurden nicht alle Hoffnungen erfüllt. In der folgenden Zeit wuchs eben nicht zusammen was zusammen gehört. Hier war der Bundeskanzler Helmut Kohl im Irrtum. Der unterschiedlich eingeschlagene Weg zwischen den Turnermusikern und den Spielleuten aus Sachsen führte letztlich dazu, dass die Alt Gandersheimer Bundesmusikschule für unsere Entwicklung keine Rolle mehr spielte. Es folgten demzufolge auch keine Einladungen mehr und weitere Lehrgänge wurden nicht besucht.
Im Januar 1991 bildete sich dann der eigenständige Verein: Schalmeienkapelle "Weiß-Grün" 1950 Großpösna. Allerdings konnte man in dieser Zeit nicht von einer kontinuierlichen Arbeit sprechen. Neue Strukturen wurden aufgebaut (Kreis- und Landessportbund, Finanzamt, Landgericht u.a.). Das bisherige Liedgut war nicht mehr aktuell und nur noch wenige Vereinsmitglieder trafen sich zu den wöchentlichen Übungsstunden. Im Musik- und Spielleuteverband erfolgte die Ausbildung neuer Übungsleiter. An den ersten Landesmeisterschaften des LMSV am 01. Juni 1991 in Bischofswerda traten die "Weiß- Grünen" Großpösnaer Schalmeien nach der Wende erstmals wieder öffentlich auf. Zu den Spielleuten des Deutschen Turner Bundes der Altländer wurden Kontakte geknüpft und oftmals fuhren in dieser wilden Nachwendezeit unsere Vereinsmitglieder zu Funktionärskonferenzen und musikalischen Lehrgängen an die Bundesmusikschule des DTB nach Alt Gandesheim/Westharz (Niedersachsen). Im Jahr 1992 wurde unser Verein Mitglied des Ravensburger Schalmeienverbandes/ Bodensee (Baden Württemberg). Seitdem waren wir oftmals Gäste in Schwaben und nahmen entsprechend unseren Möglichkeiten an der Arbeit des Verbandes teil. Viele persönliche Freundschaften sind entstanden und mehrmals hatten wir gemeinsame Auftritte mit den Schalmeienfreunden aus Pfronstätten/Schwäbische Alp.

Die staatliche Einigung Deutschlands führte in den 90ziger Jahren zu einer allmählichen Normalisierung im Osten. Das hatte zur Folge, dass sich immer mehr gesellschaftliche Aktivitäten entwickelten. Zahlreiche Heimat-, Sport-, Faschings- und Karnevals- sowie Schützenvereine gründeten sich neu in unserer Region. Für ihre Festlichkeiten brauchten sie musikalische Unterstützung. Damit stiegen auch die Anforderungen an unsere Kapelle. Die Zahl der Auftritte hat demzufolge ständig zugenommen und liegt jetzt bei 4o bis 50 jährlich. Es ist aber auch zu verzeichnen, dass die Erhaltung des Arbeitsplatzes für die einzelnen Mitglieder immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Die den Schalmeienspielern zur Verfügung stehende persönliche Freizeit reicht nicht immer für eine aktive Mitarbeit im Verein aus. Zum anderen kam es immer wieder zu Mitgliederverlusten durch Wegzug von jungen Leuten in andere Bundesländer. Seit Mitte der 90ziger Jahre konnten optimale Bedingungen für die Vereinsarbeit geschaffen werden. Die Gemeindeverwaltung übergab 1996 der Schalmeienkapelle das kleine Gebäude des ehemaligen Rentnertreffs zur Nutzung. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen und Renovierungsarbeiten konnte es am 15. Juni 1997 eingeweiht werden. In der nachfolgenden Zeit gestalteten die Mitglieder zunächst das Umfeld mit Wege- und Hofbefestigungen neu, bauten 2003 eine moderne Erdgasheizung ein, nahmen die Umgestaltung des Gartens in Angriff und sanierten mit dem gleichzeitigen Anbau eines Vordaches im Jahr 2004 den gesamten Belag des Vereinsdaches. Ehemalige persönliche Sportfreundschaften aus der gemeinsamen Zeit der Spielleutebewegung des DTSB der DDR führten dazu, dass sich die Schalmeienkapellen aus Milkau (Traktor Nauendorf) und Großpösna wieder begegneten. In Vorbereitung auf unser 50 jährige Vereinsjubiläum schlossen sich 1999 beide Vereine zu einem einheitlichen Klangkörper, dem "Schalmeien- Mix Sachsen", zusammen. Durch gemeinsames Training wurde das musikalische Können der 40 bis 45 aktiven Schalmeienspieler ständig verbessert sowie das Repertoire erweitert. In den Regionen Chemnitz und Leipzig kam es in der Folgezeit zu zahlreichen Auftritten. Im Jahr 2000 feierte die Schalmeienkapelle Großpösna ihr 50 jähriges Bestehen. Dieser Höhepunkt vereinte drei Tage lang neben der Bevölkerung, Abordnungen der Gemeindeverwaltung mit der Bürgermeisterin, Frau Petra Köpping, des Kreissportbundes mit dem Präsidenten, Herrn Jürgen Wieczorek, acht Musikvereine zum IV. Spielleutetreffen in unserem Ort. Als Gäste begrüßten wir die Schalmeien aus Pfronstätten (Baden Württemberg), den Spielmannszug Lotte (Nordrhein- Westfalen), die Milkauer Schalmeien, eine Abordnung der Hartmannsdorfer Schalmeienzunft, die Schalmeienkapelle Nerchau, den Spielmannszug Taucha und den Fanfarenzug Leipzig-Sellerhausen. Neben den Aktivitäten in unseren Heimatorten nahm der "Schalmeien-Mix Sachsen" in den Jahren zwischen 1999 und 2003 an den unterschiedlichsten Musiktreffen in unserer Region und in den Neuen Bundesländern teil. Genannt werden können Auftritte in Hartmannsdorf, Taucha, Kamsdorf, Grimma, Langenreichendach und Fichtenberg. Darüber hinaus reisten die Schalmeienspieler aus Großpösna und Milkau auch in die alten Bundesländer nach Pfronstätten und Lotte. Im März 2001 produzierte der "Schalmeien-Mix Sachsen" eine eigene Musik-CD. Im Jahr 2002 führen die "Weiß-Grünen" Großpösnaer erstmals ein eigenes Vereinsfest durch. In dieser Zeit kam es auch zur Neuformierung des Vereinsvorstandes Neben dem bewährten 1. Vorsitzenden, Horst Schönberger, wurde Bernd Hofmann als 2. Vorsitzender gewählt. Heiko Stöbe fungiert als Vereinsorganisators und Jürgen Erbert übernahm die musikalische Leitung der Schalmeienkapelle. Die Zusammenarbeit mit dem Milkauer Verein intensivierte sich. Es wurden nicht nur öffentliche Auftritte und Trainingslager durchgeführt sondern auch viele persönliche Kontakte geknüpft. Die Weihnachtsfeste wurden gemeinsam gefeiert und Wochenendausflüge in die Tschechische Republik organisiert.

Veränderte musikalische Aktivitäten, so das Einspielen neuer Titel und eine andere Sichtweise auf die Schalmeien, befruchtete beide Vereine. Dennoch kam es nach fünfjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit im Jahr 2003 zur Auflösung des "Schalmeien-Mix Sachsen". Beide Vereine verfolgten inzwischen eine eigene Strategie. Die Mitgliederzahlen in Milkau und Großpösna konnte erhöht werden. Damit waren nicht zuletzt wieder die Grundlagen für das Beschreiten eines eigenen Weges gegeben. Am 16. August 2003 erfolgte der letzte gemeinsame Auftritt in Fichtenberg. Ab Oktober 2002 ist im Verein eine SAM-Arbeitskraft angestellt. Diese von der Agentur für Arbeit und dem Landessportbund Sachsen geförderte "Struktur-Anpassungs-Maßnahme" dient der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen bei gleichzeitiger Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit. Der guten Arbeit des Vorstandes und des Koordinators, Olaf Dahlbock, ist es zu verdanken, dass sich das Leistungsniveau des Vereins weiter erhöht hat und die Auftritte haben ständig zugenommen. Die Mitgliederzahl ist ebenfalls deutlich angewachsen. Von ehemals 23 im Jahr 2002 hat sich der Vereinsbestand auf 50 Schalmeienspieler im Jahr 2015 erhöht. Im Dezember 2004 produzierte unsere Kapelle eine erste eigene Musik-CD. Pünktlich zum 55-jährigen Jubiläum des Vereins im Frühjahr 2005 soll sie zur Verfügung stehen. In der Zeit vom 29. April - 01. Mai 2005 begingen wir unser 55-jähriges Jubiläum und feierten gemeinsam mit vielen befreundeten Vereinen. Unser Vereinshaus wurde mit der steigenden Mitgliederzahl zu klein und so bauten wir es in den Jahren 2008 und 2009 in Eigenleistung mit der Unterstützung der Gemeinde Großpösna und einigen ortsansässigen Firmen um. Im Jahr 2010 fand unser 60-jähriges Bestehen statt und wir feiern dies gebührend vom 30. April - 02. Mai 2010. Nach vielen Jahren fand 2012 ein erstes Freundschaftstreffen mit den Schalmeienfreunden Schäf e.V. in Pfronstätten/Schwäbische Alp nach vielen Jahren statt, dass die Freundschaft nun weiterhin aufleben lässt und gepflegt wir. Es finden regelmäßige Gegenbesuche zu bestimmten Anlässen statt. In den folgenden Jahren stand die Nachwuchsförderung im Vordergrund. Es wurden Nachwuchsproben angeboten, egal ob für Jung oder Alt. Wir haben in unserem Verein nicht nur Kinder- und Jugendliche als Nachwuchs, sondern viele Erwachsene Neuzugänge in unserem Verein zu verzeichnen. Das Vereinsleben wird in unserem Verein "Groß" geschrieben. Für die Kids gibt es verschiede Highlights, wie zum Beispiel eine "Schalmeien-Nacht" für Kids mit Übernachtung im eigenen Zelt auf dem Vereinsgelände. Innerhalb des Vereins gab es - um das Jahr 2009 beginnend - ein erstes vorsichtiges Umdenken in Hinsicht auf die zukünftige musikalische Ausrichtung und das Erscheinungsbild der Kapelle. Zunächst führte das zunächst dazu, dass der notwendige, und bereits teilweise eingeleitete Verjüngungsprozess, in der Leitung einen ersten Abschluss fand. Bei den Vorstandswahlen 2009 wurden folgende Funktionen neu besetzt: 1. Vorsitzende: Katrin Reimann 2. Vorsitzender: Jürgen Erbert Kassenwart: Annett Illgen Der bisherige musikalische Leiter, Falk Fritsche, schied aus dem Verein aus. Nach erfolgreich bestandener Meisterprüfung ging er als Klempner in die Selbständigkeit und leitet seitdem ein eigenen Handwerksbetrieb. An seine Stelle rückten Jürgen Erbert und Andreas Fischer. Heiko Stöbe fungierte zunächst als Vereinsorganisator weiter. Nun wurden alle Anstrengungen des Vereins auf die Vorbereitung und Durchführung des 2010 stattfindenden 60 jährigen Vereinsjubiläums gerichtet. Mit einem logistischen Kraftakt errichteten die Vereinsmitglieder, sowie Freunde und Bekannte, ein riesiges Zelt auf der Festwiese. Die Bevölkerung von Großpösna nahm die Schalmeien begeistert auf. Auch die Spielleutemusik der zahlreich angereisten Gastformationen fanden großen Anklang. Nach dieser dreitägigen Veranstaltung kehrte die Kapelle wieder zum Alltagsgeschäft zurück. Im Jahr 2012 fuhren wir nach einer langen Pause erneut zu einem Treffen zu unseren Freunden nach Pfronstätten auf die Schwäbische Alb. Auch bei den "Schäf Schalmeien", die wir Großpösnaer 1999 erstmals besuchten, gab es personelle und musikalische Veränderungen. Dennoch passen beide Vereine gut zueinander. Wieder zu Hause angekommen erfolgten erneute Diskussionen über sie Entwicklung der Kapelle. Der bisherige, langjährige Vereinsorganisator, Heiko Stöbe, trat 2013 aus dem Verein aus. Seine Funktion übernahm Peter Kledzinski. Kathleen Schuster wurde als weiterer musikalischer Übungsleiter eingesetzt und trägt besonders Verantwortung für die Arbeit im Nachwuchsbereich. Die Mitgliederstärke beträgt inzwischen 50 Schalmeienspieler. Obwohl sich für das Jahr 2015 bereits das 65. Vereinsjubiläum ankündigte, gab es 2014 eine Reihe schöner und erfolgreiche Auftritte. Zu nennen wäre da nicht zuletzt das Konzert: "20 Jahre "Classic Open" auf dem Leipziger Marktplatz in völlig neuer Vereinskleidung. Pünktlich zum Vereinsjubiläum spielen die Großpösnaer Schalmeien eine weitere CD ein. Die Vorbereitungen und Feierlichkeiten 2015 laufen genau so erfolgreich ab wie bereits vor 5 Jahren. Erneut zeigt unsere Kapelle die gewachsene musikalische Ausstrahlung und die angereisten Gastvereine begeistern ebenfalls die Bevölkerung unserer Gemeinde. Das gelungene Fest und der schöne Publikumserfolg konnten aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es unterschiedliche Auffassungen zur weiteren Arbeit gab. Nicht alle Schalmeienspieler wollten den eingeschlagenen Weg - von der Tradition der Spielleute des DTSB der DDR zu mehr Bühnenauftritten mitgehen. Die teilweise unterschiedlichen Auffassungen vertieften sich zunehmend und wurden in letzter Konsequenz nicht immer mit dem notwendigen persönlichen Respekt und sachlicher Aussagekraft geführt. Dadurch kam es im Jahr 2016 zu einer Reihe von Austritten aus dem Verein. Danach stabilisierte sich die Vereinsarbeit. Mit der Hinwendung zu der bereits angesprochenen neuen Auffassung der Schalmeienmusik wurde die Arbeit in der Kapelle auf ein neues Fundament gestellt. Nach dem 65. jährigen Vereinsjubiläum und den sich danach abgespielten Ereignissen waren es 40 bis 45 Vereinsmitglieder, die die Herausforderung der Entwicklung der Großpösnaer Schalmeien in Angriff nahmen. Durch eine gezielte Nachwuchsarbeit, der Attraktivität des Vereinslebens und die musikalische Ausstrahlung gelang es immer wieder neue Mitglieder zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband erreichte ein neues Niveau. Das Anliegen der Sächsischen Schalmeienvereine fand ihren Niederschlag in einer veränderten Wettkampfordnung des LMSV. Gleichzeitig nahmen von unserer Kapelle die Sportfreunde Peter Kledzinski (Präsidiums Mitglied) und Jens Golchert (Verantwortlicher für die Betreuung der Homepage des LMSV) eine Tätigkeit im Landesfachverband der Sächsischen Spielleute auf. Wir Großpösnaer nahmen wieder einen geachteten Platz im Verband ein. Seither nehmen wir wieder regelmäßig an den Sächsischen Meisterschaften der Spielleute teil. 2016 Radeberg, 2017 Markkleeberg, 2018 Groitzsch, 2019 Lommatzsch Diese Veränderungen bei den Großpösnaer Schalmeien führten dazu, dass auch eine neue Leitung des Vereins gewählt werden konnte: 1. Vorsitzende: Katrin Reimann, 2. Vorsitzende: Ivonne Schiemann, Kassenwart: Annett Illgen, Vereinsorganisator: Peter Kledzinski, Obwohl er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, bleibt Jürgen Erbert der Kapelle, neben Andreas Fischer, als musikalischer Leiter erhalten. Claudia Rödel übernimmt die Funktion der musikalischen Beratung des Vereins. Zu Mitgliederentwicklung muss man allerdings sagen, dass im Zeitraum der vergangenen 10 bis 15 Jahre, insgesamt 58 namentlich aufgelistete Schalmeienspieler aus den unterschiedlichsten Gründen die Kapelle verlassen haben. Zu nennen wäre da die Ausbildung junger Menschen in einem anderen Bundesland, familiäre Veränderungen, Alters- und Gesundheitsprobleme, arbeitsbedingter Wegzug und letztlich auch persönliche Desinteresse (Teilnahme an anderen Vereinsleben z.B.: Fußball, Feuerwehr). Drei Schalmeienspieler, Karl-Heinz Stöbe, Mario Forster und Ronny Hofmann, sind verstorben. Eine namentliche Aufstellung der ausgeschiedenen Mitglieder legt der Vereinschronik der Kapelle vor.

In zunehmenden Maße wurde nun von den Großpösnaer Schalmeien das öffentliche Leben in unserer Gemeinde und darüber hinaus in der Leipziger Region mitgestaltet. Es erfolgte in dem MDR Fernsehprogramm "Tierisch tierisch" eine kurze Einblendung (Tierheim Oelzschau) und vom Stadtfest in Colditz wurde ein Fernsehbeitrag im MDR gesendet. Das sind weitere schöne Erfolge. Daraus erkennen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Bei den Landesmeisterschaften in Groitzsch wurde unter großem Beifall aller unserer Vereinsmitglieder bekannt gegeben, dass die 30. Landesmeisterschaften des LMSV an Großpösna vergeben wurden. Noch im Jahr 2019 begannen wir mit ersten Vorbereitungen. Das Jahr prägten dann eine Reihe interessante Auftritte. So traten wir mit anderen Spielleute-Vereinen bei einer Repräsentation des Landesfachverbandes in Torgau auf. Auf dem Leipziger Augustusplatz gestalteten wir die musikalische Umrahmung der Sächsischen Handwerkstage in Anwesenheit des Ministerpräsidenten des Freistaates - ebenso wie das "Glühwürmchenfest" des Fußballvereins RB Leipzig auf der Festwiese vor der RED BULL ARENA. Aus den Händen von Michael Kretschmer wurde den Schalmeien unserer Gemeinde eine Auszeichnung im "Sächsischen Mitmachfonds" überreicht. Zum Geburtstag von Steffen Lukas traten wir im Leipziger Funkhaus von Radio PSR auf. Inzwischen ist die gesamte Welt vom Corona-Virus befallen. Im März 2020 beginnt die Ausbreitung in Deutschland. Die sofort eingeleiteten Maßnahmen betreffen alle Bereiche des gesamten Lebens. Die Wirtschaft Bildung und Kultur, das Zusammenlaben der Menschen sowie die Tätigkeit im öffentlichen Leben. Letztlich deutet alles darauf hin, dass wir in unserem Land die Krise meistern werden. Aber durch die Absage aller Großveranstaltungen wurde auch die 30. Landesmeisterschaft des LMSV in Großpösna, die vom 19. bis 21 Juni 2020 stattfinden sollte, betroffen. Es erfolge die ersatzlose Streichung. Die 31. Landes Meisterschaften 2021 sind nach Kleinröhrsdorf und die 22. im Jahr 2022 nach Radeberg vergeben. Lediglich die Feierlichkeiten zum 30 jährigen Jubiläum des Landesfachverbandes der Sächsischen Spielleute soll in Großpösna stattfinden. Ein Termin für das Jahr 2021 wurde noch nicht genannt. Jetzt bleibt uns nur noch in diesem Jahr die Vorbereitung und Durchführung des 70. Jahrestages der Gründung der Schalmeienkapelle Großpösna. 20 Jahre "Classic Open" im Jahr 2014 war ein Höhepunkt auch für unseren Verein. Wir traten bei strahlendem Sonnenschein und im neuen Outfit auf dem Leipziger Marktplatz vor großem Publikum auf. Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen des sich weltweit ausbreitenden Corona Virus. Schon jetzt hat diese Gesundheitsbedrohung der gesamten Menschheit unter dem Begriff "Covid-19-Pandemie" Eingang in die Geschichtsbücher genommen. Natürlich blieb auch unser Verein davon nicht verschont und war von den dramatischen Ereignissen betroffen. Der letzte öffentliche Auftritt vor Beginn der eingeleiteten Schutzmaßnahmen war für die Großpösnaer Schalmeien der Fasching am 23. Februar 2020 in Rötha. Danach erreichte das Virus Deutschland und wurde am 17. März erstmals im Landkreis Leipzig nachgewiesen. Die zuständigen Behörden verfügten daraufhin eine sofortige Ausgangssperre bis zum 30. März. Alle sozialen Kontakte waren damit untersagt. Später verlängerte sich die Ausgangssperre bis zum 20 April bzw. bis zum 04. Mai 2020. An diesen Tag fand dann, unter Einhaltung der Hygienebestimmungen, eine erste Zusammenkunft einiger Schalmeienmitglieder im Vereinsheim statt. Allerdings wurden die zunächst für den 10. und 16. 05. 20 im Vereinsgarten vorgesehenen Übungsstunden abgesagt. Die erste Probe mit allen Schalmeienspielern fand dann am 18. Mai im Freien statt und das Vereinsleben nahm langsam wieder Fahrt auf. In Vorbereitung auf den "Schali Männertag" - der am 21. Mai 2020 in kleiner Runde im Garten vom Gerd Schiemann stattfand, trafen sich am Vorabend Interessierte im Vereinsheim. Ab 25.05.20 fanden wieder regelmäßige Übungsstunden mit allen Vereinsmitgliedern, und ab 27.05.20 Registerproben statt. Der erste öffentliche Auftritt erfolgte dann am 27. Juni 2020 im Hof der Altersresidenz Borna. Auch zu einer Jugendweihfeier und dem Abschlussfest der Klasse 4 der Grundschule in unserem Vereinsgarten waren die Großpösnaer Schalmeien präsent. Aber schon der nächste vorgesehene Auftritt zu einer Feier am 19. Juli in Leipzig musste abgesagt werden. Unter den Geburtstagsgästen wurde am Vorabend ein positiver Corona-Test bekannt und das Ordnungsamt verfügte daraufhin die Quarantäne für die gesamte Familie. Erst später wird man wissen wie das Jahr 2020 noch weiter verlaufen ist.

Die zunächst bestehende Hoffnung auf eine Verbesserung der gesundheitlichen Lage erfüllte sich nicht. In den nächsten zwei Jahren bestimmte der "Lockdown" das Leben der Menschen. Im Gesundheitswesen arbeitete man mit Hochdruck. Die gesellschaftlichen Bereiche Kultur, Gastronomie, Urlaubs- und Erholungswesen und der Einzelhandel wurden, ebenso wie Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen geschlossen. Viele Wohnzimmer wandelten sich in "Home Offices" und auf den Straßen, den Verkehrseinrichtungen und den vereinzelt geöffneten Handelseinrichtungen liefen die Menschen mit Schutzmasken umher. Diese Situation hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Großpösnaer Vereine. Bei den Schalmeien war an eine Arbeit nicht mehr zu denken. Die Beitragspflicht für das erste Quartal 2021 wurde erlassen. Mitte des Jahres erfolge dann unter Einhaltung strenger Hygienebestimmungen im Vereinsgarten wieder eine erste Zusammenkunft. Langsam stabilisierten sich die gesundheitlichen Bedingungen und es kam zu ersten musikalischen Auftritten in der Region. Zu nennen wäre da das Feuerwehrfest auf dem Naunhofer Marktplatz, das "Fotofest" in Grimma und das Feuerwehrjubiläum in Panitzsch. Am traditionellen Musiktreffen der Schalmeienkapelle Plodda (Sachsen-Anhalt) nahm eine repräsentative Großpösnaer Abordnung teil. Auch wurden unzählige Auftritte zu unterschiedlichen privaten Familienfeierlichkeiten durchgeführt. Allerdings war diese Entwicklung nicht von Dauer. Erneut wurde zentrale Festlegungen zur Beschränkung des öffentlichen Lebens getroffen. Die Hoffnungen in die neu entwickelten Impfstoffe wurden nicht erfüllt. Am 07. November 2021 fand eine Video-Konferenz des Präsidiums des LMSV statt. Unter anderem wurden folgende Beschlüsse gefasst: Die satzungsgemäßen Neuwahlen im Landesfachverband werden ausgesetzt. Die verhinderten Landesmeisterschaften der sächsischen Spielleute 2021 wird - ebenso wie die für das Jahr 2022 - ersatzlos gestrichen. Wenn es die Situation zulässt, dann wird im kommenden Jahr ein zentrales Musikfest ohne Wertung in Radeberg durchführt. Die Großpösnaer Schalmeien beschlossen, die Jahresabschlussfeier im kommenden Jahr nachzuholen. Die Gemeindeverwaltung stimme darüber hinaus zu, die für 2021 erteilte Genehmigung für die Umbaumaßnahmen am Vereinsheim auf das Jahr 2022 zu verlängern.

Das Jahr 2022 stand zunächst noch ganz im Zeichen des "Corona-Modus". Aber dann, im April, endeten plötzlich alle gesundheitlichen Bedenken. Nur in einigen wenigen medizinischen Bereichen und Pflegeeinrichtungen wurden die bisherigen Regelungen weitergeführt. Das öffentliche Leben entfaltete sich wieder ohne alle Einschränkungen. Auch für uns Schalmeien war damit die Zeit der Untätigkeit vorbei. Die aussehende Gesamt-Mitgliederversammlung wurde durchgeführt und am 23.04.2022 traten wir erstmals wieder vor einem großen Publikum in der Sporthalle Zwenkau auf. Schwerpunkte unserer Tätigkeit sollten wieder die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den uns befreundeten Vereinen in unserem Ort sein. Viele kommunale Veranstaltungen in Großpösna haben wir musikalisch mitgestaltet. So nahmen die Schalmeien am Marienbaumsetzen im Rittergut teil und beteiligten uns an den Festen der Feuerwehr, der Schule und des Fußballvereins. Auch bei der Verabschiedung unserer langjährigen Bürgermeisterin, Frau Gabriela Lantzsch, war unser Verein präsent. Höhepunkt war natürlich wieder das Dorf- und Heimatfest mit dem Festumzug und einem Platzkonzert. Bei dem Halloween-Spektakel im Botanischen Garten und dem Wichtelmarkt zur Weihnachtszeit im Rittergut durften wir auch nicht fehlen. Die Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Leipzig-Land, dem Landessportbund Sachsen und dem Landesfachverband der Spielleute konnte weiter erfolgreich gestaltet werden. An zentralen Veranstaltungen sowie Feierlichkeiten befreundeter Musikformationen nahmen wir teil. Zu nennen wäre das traditionelle Musiktreffen des LMSV in Torgau und die Landeszusammenkunft der sächsischen Spielleute in Radeberg. Weiterhin sind wir anlässlich sportlicher Veranstaltungen aufgetreten. So bei der Musikshow in Tierbach (Plauen/ Vogtland), bei den Schalmeien Kamsdorf (Unterwellenborn/Thüringen), beim Musikfest in Grimma, dem 100 jährigen Jubiläum des Spielmannszug Mutzschen und dem Jubiläumsfest der Bornaer Guggen. Auch das "Glühwürmchenfest" von RB Leipzig gestalten wir nun schon zum zweiten Mal mit einem Laternenumzug durch das Stadiongelände. Im Jahr 2022 wurden 40 Auftritte durchgeführt. Dabei prägten zwei besondere Ereignisse die bisher erfolgreiche Vereinsarbeit für die Großpösnaer Schalmeien. Das war zu einem die Videoaufnahme am Bergbau-Technik-Park und auf dem Störmthaler See sowie eine dreitägige Vereinsfahrt nach Berlin mit Auftritten vor dem Brandenburger Tor und dem Reichstagsgebäude. Im Oktober fand in der Jugendherberge Tambach-Dietharz (Thüringen) ein dreitägiges externes Trainingslager statt. Dank der positiven Entwicklung der Großpösnaer Schalmeien ist die Anziehungskraft weiter gestiegen. Die Mitgliederzahl erreichte im abgelaufenen Jahr 50, davon nicht wenige Kinder und Jugendliche.

Dem Verein gelang es, diese eingetretene Entwicklung im Jahr 2023 weiterzuführen. Im Januar kam es anlässlich der Jahreshauptversammlung zu einer Zusammenkunft mit dem neugewählten Bürgermeister, Herr Daniel Strobel, im Vereinsheim. Dabei war die weitere gute Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Verwaltung und unserem Schalmeienverein ein Hauptgegenstand der Aussprache.

Schalmeienkapelle Großpösna Weiß-Grün 1950 e.V. @ 2023